Zucht

Westfälischer Siegerhengst kostet 710.000 Euro

Wahrlich kein Schnäppchen waren die Prämienhengste bei der Westfälischen Hauptkörung. Beim Siegerhengst schlug der Hammer erst bei 710.000 Euro auf das Pult.

Münster-Handorf – Pfiffe gellen durch die Halle, die Westfalen sitzen nicht mehr auf ihren Plätzen, sie bejubeln stehend ihren neuen dressurbetont gezogenen Siegerhengst. Der Boston-Fidermark-Coriograf B-Sohn dreht derweil seine Ehrenrunde an der Hand. Er überzeugte an allen Körtagen durch "Eleganz und Übersetzung", wie Zuchtleiter Wilken Treu hervorhob. Zum Siegerhengst erkor die Kommission den Fuchs aber auch deshalb, weil er mit Takt und Balance zu punkten weiß. "Er war an allen Tagen deutlich überlegen. Wir freuen uns sehr über diesen Hengst", lobte Treu den 1,69 Meter großen Hengst. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte er dem Züchter Johann Schmid aus Hallbergmoos kaum machen können, wobei auch der Klosterhof Medingen seinen Teil zu einem perfekten Feiertag beitrug. Für 710.000 Euro ersteigerte das Gestüt in Bad Bevensen gemeinsam mit dem Gestüt Fohlenhof den bis dahin im Besitz der BG Schmid und Schreder, Hallbergmoos, stehenden Zweijährigen. Zum ersten Reservesieger wurde ebenfalls ein Fuchs gekürt, ein Rheinländer von Vitalis aus einer Dancier-Worldly-Mutter (Z.: Edeltraud Hähn, Bergneustadt). "Ein Hengst mit der richtigen Substanz, der sehr gut bemuskelt ist", meinte Treu zu dem 1,66 Meter großen Junghengst, der sich an der Longe vom Allerfeinsten bewegte. Dies sah auch die Familie Max-Theurer so, die den Hengst für 270.000 Euro ersteigerte. Zweiter Reservesieger wurde ein Franziskus-Sohn aus einer Cornet Fever-Mutter. Er stammt aus der Zucht der Hengststation Holkenbrink und wird dort auch seine Box beziehen, um seinen Vater Franziskus zu entlasten. "Ein leichtfüßiger Hengst mit viel Kadenz und Raumgriff", beschrieb Treu ihn. Zugleich verwies er auf die ungewöhnliche Abstammung des Braunen, die zu einem ungewöhnlichen Produkt – im positiven Sinne geführt habe. Für einen weiteren Prämienhengst legte der Schweizer Dr. Samuel Schatzmann richtig viel Geld an: 420.000 Euro kostete der von Josef Platte aus Attendorn gezogene Vitalis-Levados-Florestan I-Sohn. Der 1,69 Meter große, charmant aufgemachte Dunkelbraune wird künftig im NRW-Landgestüt als Pachthengst seinen Hafer verdienen.

Die Preise der Springhengste reichten nicht an die der Dressurhengste heran. An mangelnder Qualität lag es nicht. Bemerkenswert ist, dass alle drei Endring-Hengste aus einer Cornet Obolensky-Mutter stammen. Der Einfluss des Clinton-Sohnes auf die westfälische Zucht bleibt damit immens. Zum Siegerhengst gekürt wurde ein Castelan II-Sohn aus der Zucht des Ukrainer Andrey Milovanov. Der Braune mit dem immensen Vermögen wechselte für 180.000 Euro den Besitzer. Der erste Reservesieger, ein Arpeggio-Sohn aus der Zucht von Dr. Lutz Ahlswede in Münster, stand nicht zum Verkauf. Der Vollbruder der diesjährigen Bundessiegerstute Abby steht künftig ebenfalls im NRW-Landgestüt. Einen Namen hat er auch schon: All Music. Und ja, da ist Musik drunter, wenn der Dunkelbraune zum Sprung ansetzt. "Er ist ein klassisches Vatertier mit einer sehr eindrucksvollen Präsenz bei einem tollen Interieur", so Wilken Treu über den Hengst. Den zweiten Reservesieger stellte Jan Sprehe aus Cloppenburg als verantwortlicher Züchter vor. Der Stakkato Gold-Sohn spielte seine Vorzüge am Sprung deutlich aus. Er wechselte für 170.000 Euro den Besitzer bei der Auktion.

Insgesamt wurden bei der Westfälischen Hauptkörung 39 der 69 vorgestellten Hengste gekört. Neben den sechs Endringhengsten bekamen acht weitere eine Prämie verliehen. Eine Liste aller Hengste finden Sie hier.

Bei der Auktion kosteten die gekörten Hengste durchschnittlich 112.733 Euro, die nicht gekörten 22.111 Euro. Insgesamt erzielte das Westfälische Pferdestammbuch bei der Auktion einen Umsatz von 3.581.000 Euro. Die Liste der gekörten Hengste mit Auktionsergebnis finden Sie unter: www.westfalenpferde.de 

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710.000, Siegerhengst

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